Beschreibung: |
wo ist der fisch? er ist da - reicht es nicht, dass zu wissen? WASSER, uns eigentlich bestens bekannt, von uns zum Leben dringend benötigt. Wir bestehen selbst zu gut 60 Prozent aus Wasser, unsere Vorfahren stammen aus dem Wasser, „vor“ unserem Leben lagen wir neun Monate im Wasser. Wir trinken es, reinigen uns damit, scheiden es aus. Wir empfinden es als wohltuend, siedeln uns um seine Vorkommen an, verdienen damit Geld oder bezahlen dafür. Unser Planet ist zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Obwohl es wenig gibt, dem wir so verbunden sind, wie dem Wasser, bleibt es uns oft fremd. Zwar zieht es uns zum – in Seen und Meere, Thermen und Pools, Duschen und Badewannen – aber wir bleiben im Wasser nur Gast. Unsere eigentliche Lebensumgebung befindet sich am, nicht im Wasser. Die Sicht unter Wasser ist für uns erwachsene Menschen fremd, zumindest ungewohnt. Wir kennen die faszinierenden Aufnahmen bunt funkelnder Korallenriffe, versunkener Schiffe in den Weltmeeren, unwirklich scheinender Unterwasserlebewesen. Wir kennen Fische und Meeressäuger, die Dynamik ihrer Schwärme, die Anmut des Erscheinens eines Wals oder eines Hais. Was aber ist mit dem einfachen Blick ins einfache Wasser? In diese Masse, dieses Etwas, dass Meere, Seen und Badewannen füllt und zur Illusion eines Plateaus, einer Fläche wird, auf der man sicher zu stehen glauben könnte? Es lebt. Es ist ständig in Bewegung, mit der Möglichkeit zu erstarren, uns wirklich zu tragen oder sich einfach zu verflüchtigen. Ein eigener Lebensraum. Bei uns, aber nicht mit uns. Luftbläschen im Wasser wirken wie schwebende Kugeln, wie kleine Flugobjekte, die es in die Höhe zieht. Strudel verformen die große, übermächtige Masse. Es ist nichts als eine Frage der Zeit und alles ist wie vorher. Mit einem gewaltigen Sprung in das, woraus wir bestehen, was uns auch mit Leichtigkeit umbringen kann, zerstören wir die scheinbare Ruhe des Wassers – die Ruhe dieses Lebensraums. Für diesen Moment des Eindringens, mit dem Zerbrechen dieser Schicht, der Wasseroberfläche, stiften wir Chaos.
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